Aufgabenstellung

Lageplan vom Areal mit Kennzeichnung des Plangebietes | Quelle: C4C
Gegenstand der städtebaulichen Entwicklung ist das ca. 32.000 m² große Areal zwischen Invalidenstraße, Alt-Moabit und der Stadtbahntrasse. Die zentrale innerstädtische Lage und die Möglichkeit einer ganzheitlichen Entwicklung bietet die Chance ein zukunftsweisendes Quartier entstehen zu lassen. Die angestrebte Dichte und die heterogene Nutzungsmischung unterschiedlichen spezifischen Nutzungen wie Schule und Polizei bilden dabei eine große Herausforderung. Dabei sind die übergeordneten Zielsetzungen für das ULAP-Quartier thematisch wie folgt untergliedert:
Lebendiges Quartier
Aufgabe des Projekts ist die Entwicklung eines lebendigen Quartiers, in zentraler Lage mit verschiedenen Nutzungen, in hoher Dichte, mit Qualitäten in Städtebau und Architektur, die den Ansprüchen des 21. Jahrhunderts gerecht werden. Das Quartier soll für die Zukunft modellhaft Themen abbilden, die der verdichteten Stadt auch im Sinne der doppelten Innenentwicklung als Vorbild dienen kann. Die Funktionen Arbeiten, Wohnen, Schule und Einzelhandel sind so zu kombinieren, dass trotz der durch Verkehrslärm beeinträchtigen Lage bestmögliche Qualitäten entstehen können.
Stadtraum
Das Projekt sucht die räumliche Verbindung mit der heterogenen Umgebung der Stadt. Der Anspruch an den Entwurf besteht dabei, sich städtebaulich angemessen, schlüssig und robust auf dem von Verkehrstrassen umgebenen Grundstück zu präsentieren und gleichzeitig eine eigenständige Identität und Strahlkraft für diesen besonderen Ort zu entwickeln. Es gilt, der zentralen Lage in direkter Nachbarschaft zum Hauptbahnhof und zum Regierungsviertel gerecht zu werden.
Nutzungsmischung
Der Ort wird zukünftig geprägt durch die Verbindung von unterschiedlichen Nutzungen: Von Büro und Wohnen, Schule und Einzelhandel, öffentlichen und sozialen Nutzungen, Innen- und Außenflächen. Aufgabe der Teilnehmenden Planungsteams war es, im Entwurf diese Nutzungen funktional wie selbstverständlich auf dem Grundstück miteinander zu kombinieren und einen urbanen Ort mit Modellcharakter zu entwickeln. Ein Ort, der die verschiedenen Funktionen nicht nur additiv anordnet, sondern ein Miteinander der Nutzungen und multicodierte Räume etabliert.
Nachbarschaft: Porosität und Durchwegungen
Die derzeitige Hermetik des Ortes soll einer städtischen Porosität weichen. Die räumliche Durchquerung mit neuen Qualitäten für den Ort selbst und seine Umgebung soll ermöglicht werden, ohne auch das Bedürfnis nach Privatheit vernachlässigen.
Adressbildung
Gebäude und eigenständige Gebäudeteile sollen klare, ablesbare Adressen ausbilden, ohne sich gegenseitig zu beeinträchtigen. Im Angesicht der komplexen Rahmenbedingungen ist eine Kernfrage des Verfahrens, wie ein schlüssiges stadträumliches Verhältnis der formalen und funktionalen Adressen etabliert werden kann, das das neue Quartier mit dem Kontext der Stadt verbindet.
Mobilität
Eine zentrale Frage ist auch, wie die notwendigen Belange der verkehrlichen Erschließung mit den Einschränkungen des Ortes durch die Rahmenbedingungen in Einklang gebracht werden können mit zukunftsweisenden, innovativen und gleichzeitig umsetzbaren Konzepten und Lösungen.
Immissionen
Aufgrund der verkehrsreichen Invalidenstraße auf der einen Seite und des viel befahrenen Bahnviadukts (Hauptbahnhof) auf der anderen Seite ist das Areal einer hohen Lärmbelastung ausgesetzt. Insbesondere die Schulnutzung und das Wohnen sind hinsichtlich der Lärmsituation eingeschränkt. Aufgabe ist dieser Herausforderung bereits auf städtebaulicher Ebene angemessen planerisch zu begegnen.
Im Sinne eines zukunftsfähigen Quartiers müssen innovative städtebauliche Ansätze einer klimagerechten Stadt gefunden und umgesetzt werden. Dabei geht es sowohl um bauliche, als auch technisch-planerische Ansätze, die Synergien einer zusammenhängenden Planung (SmartCity, Regenwassermanagement) und den kritischen Umgang mit der vorhandenen Vegetation.